Duisburg 2015 – 24h MTB-Rennen

Hier in diesem kleinen Bericht über das 24h-Rennen in Duisburg könnt Ihr erfahren, wie es dem Team, welches wir live an der Rennstrecke unterstützt haben, ergangen ist.

Am Anfang war es nur eine Idee, dann kam die Planung und schließlich das Rennwochenende am 1. und 2. August 2015 in Duisburg.

Zu Beginn überlegten wir, wie wir das 4er Mixed-Team Wüster-Hering bei einem 24h-MTB-Rennen unterstützen könnten. Hier findet Ihr einen Vorbericht der WAZ mit dem 1. Teamfoto vor bewegungsfelder.

Schnell kristalisiertes sich heraus, dass gerade bei einem 24h-Rennen die Zeit zwischen den Fahrerwechseln es zu optimieren galt. Da wir gute Erfahrungen mit der Gabe von Aminosäuren nach starke Belastungen gemacht haben, haben wir sie mitgenommen.

Die Technik des SMR (self myofascial release)  zum Lösen von Verspannungen und Verklebungen vor und vor allem nach intensiven Belastungen bot sich förmlich an. Ziel war die Vermeidung von Muskelkrämpfen, denn lockere Beine sind halt schneller als verkrampfte.

SMR-Rolle
SMR-Rolle

Was für uns aber Neuland war, dass wir mit einem mobilen Höhengenerator an der Strecke sein wollten. Bei uns vor Ort setzen wir diesen regelmäßig schon zu diesem Zweck ein. Ziel war es die Regeneration zu fördern bei einem powernap (Schlaf bis maximal 30 Min.), welcher nicht zu lang sein durfte, weil sonst die Fahrer in die Tiefschlafphase kommen würden. Durch die Höhenluft (4000m) wird die Durchblutung im tiefen Muskelgewebe durch Weitstellung der Blutgefäße, wie auch Erhöhung der Herzfrequenz, gefördert. In Kombination mit erhöhter Mitochondrienaktivität durch Höhenluftexposotion sollten so Stoffwechselendprodukte, die durch die Belastung beim Radfahen (2 Runden / Teilnehmern) bei hoher Belastung (knapp 16 KM in durchschnittlich 36 Min.) enstanden sind, schneller aus der Muskulatur ausgespült werden.

Vor dem Start waren alle gut gelaunt und vorallem noch sauber

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Stephan, Peer, Eric, Oliver und Sabine

Pünktlich um 12 Uhr geht es in die Einführungsrunde hinter einem Safety-Radfahrer. Über 500 Teams sind am Start, knapp 2500 Fahrer.

Schon nach den Runden haben wir mit dem Powernapping begonnen.

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Oliver beim powernap auf 4000m
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unser mobiler Höhengenerator

Das Duisburg, wie auch im letzten Jahr, eine staubige und warme Angelegenheit werden würde, war allen klar. Ein vorher – nachher Foto vom Kombi zeigt es ganz gut 🙂

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vor dem Rennen noch weiß…
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nach dem Rennen eher rot…
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Erik, der Mann mit der durchgehenden Augenbraue
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Peer etwas durchgewschwitzt im Teamzelt
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die Nacht kündigt sich im Landschaftspark Nord an

In der Nacht wurde das Tempo etwas langsamer…

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Staub lag in der Luft
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um 5.30 Uhr ging langsam die Sonne auf und das Tempo stieg wieder an

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nach der kalten Nacht wärmte die Sonne uns wieder auf
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dreckige Räder gehören dazu
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unsere kleine Zeltstadt direkt an der Rennstrecke

 

Wie es dem gesamten Team während des Rennens ergangen ist, beschreibt Sabine stellvertretend so:

“Da ist es schon wieder vorbei, das 24h MTB Rennen von Duisburg. Gestartet bin ich dieses Jahr das dritte Mal und das erste Mal im Vierer Mixed.

So ein Rennen beginnt nie erst mit dem Startschuss, sondern wie jedes Jahr Freitags morgens mit dem Aufbau des Fahrerlagers, falsch eigentlich mit dem “ich stelle mich in die Schlange und warte das ich aufs Gelände darf”. Das schöne dabei ist, man trifft direkt Bekannte und Freunde und damit beginnt auch die schöne Zeit bei so einem Event. Man pfercht einfach 2300 Bekloppte zusammen, welcher normale Mensch fährt bei dem Wetter 24h im Kreis und hat dabei ne Menge Spaß, und raus kommt ein geniales Spektakel. Ich weiß einige würden hier auf die Unfälle zu sprechen kommen und jeder Einzelne ist unnötig, aber wir spielen hier kein Hallenhalma und bei Rennveranstaltungen kommt es immer zu Unfällen, egal welche Sportart. Also alle tief durchatmen, Kohlenhydrate zuführen und aufs nächste Jahr freuen!

In der Teambesprechung bezüglich der Renntaktik kam mein persönlich erster Schock, ich sollte direkt nach unserem Startfahrer Peer fahren. Da ich ein Profi darin bin mich selber fertig zu machen, schossen mir direkt Gedanken durch den Kopf, du bist zu langsam, wir verlieren zu viel Plätze, Olli und Erik sind dann wieder mitten im Gewühl und so weiter.

Was soll ich sagen, meine erste Runde kam und ich fuhr Vollgas, bei den vier Anstiegen hatte ich keinerlei Schwierigkeiten und wir waren nach meiner ersten Runde immer noch führend in der Vierer Mixed Wertung, also weiter Gas geben und die Zweite genauso in den Staub brennen. Ich wechselte mit Erik und er ging auf seine zwei Runden.

Im Lager erwartete mich dann der pure Luxus! Wir wurden von bewegungsfelder betreut. Vor Ort waren Stephan und Patrick. Ich bekam direkt Aminosäure gereicht und wurde auf die Rolle gesetzt zum Laktat ausfahren. Danach wurden die Muskeln mit der SMR Rolle bearbeitet und die Füße massiert. Im Anschluss ging es zum entspannen ins Zelt und ich bekam die Maske für die Höhenluft aufgesetzt. Zack war ich auf 4000hm. Würde das mit dem Rad auch so schnell gehen! Nach 25 Minuten wurde ich geweckt und da ging es schon fast auf meine nächsten zwei Runden. Es war immer noch voll, es war immer noch heiß und es war immer noch staubig und ich hatte immer noch ne Menge Spaß! Ich wurde angefeuert und angetrieben, danke auch an Sebastian Stiens und ich habe unterwegs FahrerRinnen angefeuert und gezogen. Unsere Taktik war, das ich vier Turns á 2 Runden fahre und danach nur noch eine Runde. Dieser Wechsel war um ca. 20 Uhr und dadurch hatten Peer, Erik und Olli weniger Pause. Um den Männern die optimale Erholung zu gewähren, habe ich auf die Höhenluft verzichtet. Und was soll ich sagen, ich habe es volles Pfund gemerkt. Zum einen bin ich sofort tief und fest eingeschlafen, das verhindert die Höhenluft, und ich bin nur sehr schwer wieder wach geworden und kam auch nur sehr schwer in die Gänge. Damit ich überhaupt wieder wach wurde, bin ich von Patrick mit einem Kaffee am Feldbett geweckt worden. Ich sagte ja schon, wir hatten ein Luxusproblem! Morgens stand dann fest, wenn wir weiter so fahren muss ich auf jeden Fall einmal noch einen zweier Turn fahren. Ich fühlte mich gut und fit, anders als die letzten Jahre und ich bin direkt die zwei Runden gefahren. Olli, Erik und Peer mobilisierten ihre Kraftreserven und hauten noch mal sechs schnelle Runden raus und dann kam sie, meine letzte Runde. Ich weiß nicht irgendwie ist die letzte Runde für mich immer etwas besonderes. Einerseits heilfroh das es zu Ende ist, das der Mounte Schlacko mich nicht besiegt hat und ich nirgendwo geschoben habe, andererseits ist es auch traurig das es dann vorbei ist. Meine intensivsten Eindrücke habe ich immer von dieser letzten Runde. Wie dem auch sei, ich rannte durch die Wechselzone und war so im Wahn, das ich erst gar nicht mitbekommen habe das alle mal wieder stehen. Erik hat mich lachend in Empfang genommen, auf die Schulter geklopft und ins Lager geschickt. Kaum war ich aus der Wechselzone raus, wurde das Rennen fortgesetzt und Erik flog von dannen, auf seine letzte Runde, dann der Wechsel auf Olli, es standen noch 24 Minuten auf der Uhr. Eigentlich mehr als ausreichend für eine Runde, Olli fuhr im Schnitt niedrige 18er Zeiten, aber dieses Rennen zeichnete sich auch aus, durch Staus an der Treppe, Unfälle und damit einhergehende Stops vom Feld etc. Außerdem hätte auch der Pannenteufel zuschlagen können, oder Olli hätte einen Unfall haben können. Hätte, hätte Fahrradkette, Olli ist nichts passiert und er konnte rechtzeitig auf Peer wechseln! Peer lies es sich nicht nehmen und fuhr zum Schluss noch mal eine 18:06.

Beendet haben wir das Rennen auf Platz 5 von 52 Vierer Mixed Teams und gesamt sind wir 37 von 531 Teams geworden. Somit haben wir unser Ziel, die Top 10 mehr als erreicht und mit 73 gefahren Runden auch hier unser Ziel übertroffen. Ein Hammer Ergebnis und ich bin stolz wie Oskar dazu beigetragen zu haben.
Ein dickes fettes Dankeschön geht an Stephan Erdmann, bewegungsfelder und den Leistungspraktikanten Patrick Werner. Ohne euch wäre das so nicht möglich gewesen. Ihr habt uns durch das Rennen getragen! Danke! Ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

In diesem Sinne
Ride on! Eure Sabine”

 

und was fehlt zum Abschluss eines Rennens?

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na klar, ein Teamfoto nach dem Motto “Heute ein König”
Urkunde
eine Urkunde
Rudenzeiten
Statistik

 

und  ein Abschlussbericht in der WAZ

p.s. die Planungen für 2016 starten schon jetzt, weil im September 2015 kann man sich schon wieder anmelden. Wir halten auf dem Laufenden…