Firmenfitness kann nachhaltig wirken – auch in Zeiten von Corona und Homeoffice

Firmenfitness kann nachhaltig wirken – auch in
Zeiten von Corona und Homeoffice

Ihnen ist sicherlich schon per Post oder per Mail ein Angebot zum Thema Firmenfitness auf den Tisch gekommen, gespickt mit den tollsten Versprechungen, wieviel Sie als Selbständiger oder Unternehmer pro eingesetztem Euro einsparen können, wenn Sie auch nur einen Krankheitstag eines Mitarbeiters vermeiden können.

Als langjähriger Anbieter und Kursleiter von Firmenfitnessangeboten in kleinen Unternehmen bis hin zu Großkonzernen wie Magenta oder dem guten Stern, stehe ich weiterhin hinter der Idee der Firmenfitness, muss aber hören, dass bei vielen Angeboten die Rechnungen nur für die Anbieter aufgegangen ist.

Will man den eingesetzten Euro gut investiert haben, dann sollte ein Firmenfitness-Programm eine langfristige, positive Wirkung haben und dauerhafte Wirksamkeit entfalten. Was bedeutet also in diesem Sinne Nachhaltigkeit im Bereich der Firmenfitness?

Eine „überdauernde Verhaltensänderung“ ist nichts Anderes als: Lernen. Wenn also die Mitarbeiter „etwas“ aus dem Kurs für sich mitnehmen und in Ihren (Arbeits-)Alltag integrieren, dann kann nachhaltiger Erfolg entstehen. Ziel von Firmenfitness-Angeboten muss es daher sein, Mitarbeiter dazu anzuregen, ganz grundsätzlich mehr Bewegung in den Alltag einzubauen. Schwerpunkt für den „Büromenschen“ mit sitzenden Tätigkeiten ist, ihn zu befähigen, Verspannungen im Nackenbereich, zu lösen und eigenständig etwas für die Rückengesundheit zu tun.

In großen Konzernen habe ich es selbst erlebt, dass die Ansprechpartner im Erstgespräch stolz berichten, dass die Mitarbeiter den einen Rückenkurs schon zum fünften Mal machen.  Das freut den Anbieter sicherlich, die Mitarbeiter auch, weil die Kurse gewöhnlich während der Arbeitszeit stattfinden. Aber den Beauftragenden sollte das nicht freuen, hat er doch den vermeintlich gut investierten Euro schon fünfmal ohne erkennbaren „Ertrag“, nämlich Fitness des Mitarbeiters, ausgegeben.

Weitere Faktoren

Die innere Haltung des Mitarbeiters spielt hier wie bei jedem Lernvorgang auch eine entscheidende Rolle. Schafft es der Trainer den Mitarbeiter zu packen, zu motivieren?  Kann ein 20-jähriger Trainer über 50-jährige Manager motivieren, ihren Alltag zu verändern? Eher kaum.

Sie kennen Mitarbeiter, die Dienst nach Vorschrift machen, in Besprechungen die Arme vor der Brust kreuzen und so oder anders ihre Abwehrhaltung sichtbar machen? Trennen Sie sich von dem Gedanken, dass Sie alle Mitarbeiter erreichen, diese Leistungsverweigerer werden sie auch mit Firmenfitnessangeboten nicht erreichen.

Orientieren Sie sich lieber an den leistungsmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wenn diese krank werden, dann merken Sie es letztlich in den Umsätzen! Sie sind die wirkliche Zielgruppe von Firmenfitness. Wenn diese Mitarbeiter etwas mehr für ihre Gesundheit tun, keine Rückenschmerzen haben, Verspannungen selbst lösen, es ihnen körperlich und mental besser geht, dann bleiben auch Ihre Zahlen langfristig fit.

Auch in Coronazeiten ist Firmenfitness möglich und notwendig

Trotz Lockerungen im Kontaktverbot sind Präsenztermine bei Unternehmen zur Zeit nur eingeschränkt in geschlossenen Räumen möglich. Aber das angepasste Training an der frischen Luft oder die Onlinebetreuung mittels Teams oder Zoom ist unabhängig davon, wo der Mitarbeiter sich gerade befindet, durchaus als probates Mittel einsetzbar. Vielleicht sogar liegt in dieser entschleunigten Zeit eine besondere Chance. Über Gesundheit und deren Wert jedenfalls wird derzeit viel gesprochen und nachgedacht. Und fit zu sein stellt auch einen gewissen Schutz gegen einen fatalen Krankheitsverlauf dar, wie heute anzunehmen ist.

Das Gießkannenprinzip „viel hilft viel“ ist kaum zielführend und nicht adressatengerecht.

Wenn Sie bereits Firmenfitness im Unternehmen als Mitarbeiterbindungstool einsetzen oder planen, das in Ihrem Unternehmen einzuführen, ist die bewusste Auswahl von Inhalten unbedingt notwendig. Eine Mitarbeiterbefragung zu Wunschinhalten eines solchen Programms und eingehende Beratung durch einen Anbieter schaffen die notwendige Klarheit – auch darüber was von den Wünschen wie umgesetzt werden kann. Schließlich müssen die Angebote eine Vielzahl von Aspekten berücksichtigen. Alter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fitnesslevel, Zeitbudget, Zielstellung, gewünschtes Coaching, also Intensität und Begleitung auf dem Weg zu mehr Fitness, Räumlichkeiten, Gruppengröße etc., all das muss am Ende zu einem passenden, budgetfähigen Gesamtpaket geschnürt werden. Nur wenn hier mit Sorgfalt gearbeitet wird, darf mit einem nachhaltig wirksamen Erfolg gerechnet werden.

Einen weiteren Artikel von bewegungsfelder GmbH zu dem
Thema „Machen Sie (sich und) Ihre Firma fit” finden Sie
hier oder unter www.team-duecker.de/
downloads.

Der Artikel erschien zuerst als Gastbeitrag in der Kundenzeitschreift 360° der Kanzlei Dücker und Partner in Essen.

Hier könnt Ihr den Artikel downloaden.